Meinung 
 
 
  Osterappell 2025
  Ein Wendepunkt zum Schutz des Christentums in Palästina
  Ein dringender Aufruf zu Einheit und Handeln
  Christus ist auferstanden!
  Lasst Gerechtigkeit und Hoffnung mit ihm auferstehen!
  Frh am ersten Tag der Woche, als es noch dunkel war ..."
  Johannes 20,1a
  Es
  ist
  eine
  dunkle
  Zeit
  für
  die
  Palästinenser.
  Während
  wir
  uns
  Ostern
  nähern,
  einer
  Zeit
  der
  Erneuerung
  und
  Auferstehung, 
  stehen
  wir
  palästinensischen
  Christen
  an
  einem
  Scheideweg
  –
  einem,
  der
  darber
  entscheidet,
  ob
  unsere
  Präsenz
  in
  dem
  Land,
  in 
  dem
  Christus
  geboren,
  gekreuzigt
  und
  auferstanden
  ist,
  Bestand
  haben
  oder
  in
  der
  Geschichte
  verblassen
  wird.
  Die 
  Bedrohungen,
  denen
  wir
  und
  alle
  Palästinenser
  ausgesetzt
  sind
  –
  Landenteignung,
  Zwangsumsiedlung,
  körperliche
  übergriffe 
  und
  gewaltsame
  Verhaftungen,
  gezielte
  Tötungen,
  Bewegungseinschränkungen,
  wirtschaftliche
  Strangulierung
  und
  politische 
  Marginalisierung – haben einen kritischen Punkt erreicht.
  Dennoch
  wird
  uns
  erzählt,
  dass
  Maria
  Magdalena
  noch
  im
  Dunkeln
  zum
  Grab
  kam
  und
  feststellte,
  dass
  der
  Stein
  weggerollt 
  worden
  war.
  Wir
  rufen
  Sie
  jetzt
  auf
  –
  Christen
  und
  Menschen
  aller
  Glaubensrichtungen
  und
  guten
  Willens
  –
  uns
  dabei
  zu
  helfen, 
  den
  Stein
  der
  ethnischen
  Säuberung
  und
  des
  Völkermords
  wegzurollen,
  der
  ohne
  eine
  starke
  und
  gemeinsame
  Vision
  und 
  Maÿnahmen
  den
  Anfang
  vom
  Ende
  des
  Christentums
  im
  Heiligen
  Land
  bedeuten
  könnte.
  Wir
  können
  und
  drfen
  dies
  nicht 
  zulassen.
  Glücklicherweise
  werden
  in
  diesem
  Jahr
  alle
  christlichen
  Konfessionen
  in
  Palästina
  gemeinsam
  Ostern
  feiern.
  Diese
  seltene 
  Gelegenheit
  der
  Einheit
  beim
  Osterfest
  darf
  nicht
  nur
  symbolisch
  sein,
  sondern
  muss
  zu
  einem
  Wendepunkt
  in
  unserem 
  gemeinsamen Kampf um den Erhalt der christlichen Präsenz im historischen Palästina werden.
  Seit
  Jahrhunderten
  sind
  palästinensische
  Christen
  die
  lebendigen
  Steine
  und
  die
  Hter
  des
  christlichen
  Glaubens
  im
  Heiligen 
  Land.
  Doch
  heute
  schrumpfen
  unsere
  Gemeinden
  unter
  der
  grausamen
  und
  unerbittlichen
  israelischen
  Politik
  und
  Praxis,
  die 
  darauf
  abzielt,
  unsere
  Präsenz
  auszulöschen.
  Die
  Ausweitung
  der
  Siedlungen
  in
  Bethlehem,
  die
  Angriffe
  auf
  armenisch-
  christliches
  Eigentum
  in
  Jerusalem,
  die
  Übernahme
  von
  Land
  des
  griechisch-orthodoxen
  Patriarchats
  in
  Palästina
  und
  die 
  umfassenderen Annexionspläne drohen, palästinensische Christen aus ihrer Heimat zu vertreiben.
  Christen
  in
  Gaza
  leiden
  zusammen
  mit
  ihren
  muslimischen
  Nachbarn
  weiterhin
  unter
  diesem
  völkermörderischen
  Krieg,
  der 
  Tötungen,
  Verstümmelungen
  und
  die
  Zerstörung
  ihrer
  Häuser
  mit
  sich
  bringt,
  während
  sogar
  ihre
  Gotteshäuser,
  wie
  die 
  historische
  Kirche
  des
  Heiligen
  Porphyrius,
  beschossen
  und
  teilweise
  zerstört
  wurden.
  Darber
  hinaus
  hat
  die
  Zerstörung
  der 
  zivilen
  Infrastruktur
  im
  Gazastreifen,
  einschließlich
  des
  verheerenden
  Angriffs
  auf
  das
  Baptist
  Hospital,
  das
  Leben
  unerträglich 
  gemacht.
  Die
  Zahl
  unserer
  Brüder
  und
  Schwestern
  ist
  so
  stark
  zurckgegangen,
  dass
  die
  Zukunft
  des
  Christentums
  im 
  Gazastreifen
  nun
  in
  großer
  Gefahr
  ist,
  was
  die
  Befrchtung
  aufkommen
  lässt,
  dass
  die
  Gemeinschaft
  bald
  ganz
  verschwinden 
  könnte.
  Gleichzeitig
  ermöglichen
  rechtsgerichtete
  Christen
  und
  globale
  christlich-zionistische
  Bewegungen
  diese
  Politik,
  indem
  sie
  Israels 
  Verstöße
  gegen
  die
  Rechte
  der
  Palästinenser
  untersttzen.
  über
  3.000
  christlich-zionistische
  Pastoren
  aus
  den
  USA
  haben
  US-
  Präsident
  Donald
  Trump
  dazu
  aufgefordert,
  die
  israelische
  Souveränität
  ber
  das
  Westjordanland
  anzuerkennen,
  wobei
  sie
  das 
  Leid
  aller
  Palästinenser
  missachten
  und
  unsere
  Vertreibung
  vorantreiben.
  Die
  Kirche
  im
  Westen,
  insbesondere
  in
  den
  USA,
  muss 
  diese unheilige Allianz zwischen Glauben und Siedlerkolonialismus aufdecken und in Frage stellen.
  Wir
  übertreiben
  nicht,
  wenn
  wir
  sagen:
  Wenn
  wir
  jetzt
  nicht
  handeln
  –
  lokal,
  national,
  regional
  und
  international
  –,
  könnte 
  dies eines der letzten Osterfeste mit einer bedeutenden christlichen Präsenz in Palästina sein.
  Aber
  an
  jenem
  ersten
  Ostermorgen
  wurde
  der
  Stein
  weggerollt.
  Ostern
  ist
  eine
  Botschaft
  der
  Hoffnung,
  des
  Sieges
  ber
  den
  Tod 
  und
  des
  Triumphs
  der
  Gerechtigkeit.
  Das
  ist
  unser
  Evangelium,
  die
  Gute-Nachricht:
  Keine
  unterdrückerische
  Macht
  kann
  die 
  Wahrheit für immer zum Schweigen bringen.
  Wir
  rufen
  alle
  palästinensischen
  Christen,
  alle
  Palästinenser
  –
  Christen
  und
  Muslime
  gleichermaÿen
  –
  und
  unsere 
  globalen Verbündeten
   auf, dieses Osterfest zu einem Wendepunkt zu machen:
  An die Ortskirchen in Palästina
  Möge
  dieses
  Osterfest
  der
  Moment
  sein,
  in
  dem
  die
  Einheit
  der
  Christen
  in
  kollektiven
  Widerstand
  umgesetzt
  wird.
  Unsere 
  Kirchen
  mssen
  bei
  der
  Verteidigung
  unseres
  Landes,
  unseres
  Volkes
  und
  unserer
  Zukunft
  zusammenstehen.
  Wir
  müssen 
  uns
  gegenseitig
  unterstützen,
  um
  eine
  weitere
  Auswanderung
  zu
  verhindern
  und
  sicherzustellen,
  dass
  unsere
  Kinder
  und 
  Enkelkinder weiterhin Ostern im Land der Auferstehung feiern können.
  An die palästinensische politische Führung
  Das
  Christentum
  in
  Palästina
  sollte
  ein
  nationales
  Anliegen
  sein,
  keine
  konfessionelle
  Angelegenheit.
  Der
  Schutz
  der 
  christlichen
  Präsenz
  bedeutet
  den
  Schutz
  Palästinas
  selbst.
  An
  diesem
  Osterfest
  müssen
  die
  palästinensischen
  Politiker 
  ihr
  Engagement
  für
  die
  nationale
  Einheit
  aller
  Teile
  der
  palästinensischen
  Gesellschaft
  bekräftigen,
  sie
  vollständig
  in
  den 
  nationalen Kampf integrieren und ihre Rechte sichern.
  An die palästinensische Öffentlichkeit
  Palästinensische
  Christen
  sind
  ein
  untrennbarer
  Teil
  des
  palästinensischen
  Volkes.
  Unser
  Kampf
  ist
  der
  nationale
  Kampf. 
  An
  diesem
  Osterfest
  sollten
  wir
  uns
  dazu
  verpflichten,
  unsere
  Einheit
  zu
  stärken
  und
  sicherzustellen,
  dass
  sich
  kein 
  Palästinenser – ob Christ oder Muslim – angesichts von Besatzung, Apartheid und Vertreibung im Stich gelassen fühlt.
  An die weltweiten Kirchen und christlichen Organisationen
  An
  diesem
  Osterfest
  feiern
  Sie
  die
  Auferstehung
  Christi
  .
  Aber
  wie
  können
  Sie
  sich
  wirklich
  freuen,
  wenn
  das 
  Christentum
  ausgerechnet
  im
  Land
  der
  Auferstehung
  stirbt?
  
  Wir
  fordern
  Sie
  auf,
  klar
  Stellung
  zu
  beziehen:
  Lehnen 
  Sie
  rassistische
  Theologie
  ab;
  stellen
  Sie
  den
  christlichen
  Zionismus
  in
  Frage;
  verurteilen
  Sie
  die
  Politik
  und
  Praktiken 
  Israels,
  die
  Palästinenser,
  einschließlich
  palästinensischer
  Christen,
  unterdrcken;
  bestehen
  Sie
  auf
  der
  Durchsetzung 
  internationaler
  Gesetze
  und
  Konventionen
  zu
  Menschenrechten;
  fordern
  Sie
  die
  Rechenschaftspflicht
  für
  Kriegsverbrecher; 
  und
  verpflichten
  Sie
  sich
  zu
  konkreten
  Maßnahmen
  zum
  Schutz
  des
  Eigentums
  und
  der
  Gemeinden
  palästinensischer 
  Kirchen.
  An die Kirchen in den Vereinigten Staaten
  Fordern
  Sie
  die
  US-Regierung,
  die
  Waffen,
  Geheimdienstinformationen,
  diplomatische
  Deckung
  und
  zunehmende 
  Untersttzung
  für
  die
  Idee
  der
  Zwangsumsiedlung
  von
  Palästinensern
  bereitstellt,
  während
  Israel
  weiterhin
  Palästinenser 
  tötet, in Wort und Tat heraus, und untersttzen Sie die Idee der Zwangsumsiedlung.
  An die globale politische Führung
  Die 
  Auslöschung
  der
  palästinensischen
  Christen
  aus
  dem
  Heiligen
  Land
  ist
  nicht
  nur
  eine
  religiöse
  Krise.
  Es
  ist
  eine
  Frage 
  der
  politischen
  Gerechtigkeit.
  Wir
  fordern,
  dass
  die
  Regierungen
  aufhören,
  Israels
  Verstöße
  gegen
  das
  Völkerrecht
  zu 
  ermöglichen,
  Israel
  zur
  Rechenschaft
  ziehen
  und
  sicherstellen,
  dass
  Israels
  rassistische
  Politik
  gegen
  Palästinenser 
  aufhört. Das Recht der Palästinenser auf Selbstbestimmung muss respektiert werden.
  An
  den
  Vatikan,
  den
  Ökumenischen
  Rat
  der
  Kirchen
  (ÖRK)
  und
  andere
  globale
  und
  regionale
  ökumenische 
  Gremien
  Dieses
  Osterfest
  muss
  eine
  Zeit
  prophetischer
  Führung
  sein.
  Der
  Vatikan,
  der
  ÖRK
  und
  alle
  christlichen
  Institutionen 
  mssen
  ihren
  Worten
  Taten
  folgen
  lassen.
  Es
  muss
  Druck
  auf
  Israel
  ausgebt
  werden,
  damit
  es
  seine
  Verstöße
  einstellt, 
  seine
  Siedlerkolonialbesetzung
  beendet
  und
  sein
  Apartheidregime
  beendet.
  Es
  mssen
  ernsthafte
  Anstrengungen 
  unternommen werden, um die palästinensischen christlichen Gemeinden zu erhalten.
  Ein
  Wort
  des
  Dankes
  an
  die
  vielen
  Kirchen,
  glaubensbezogenen
  Institutionen
  und
  säkularen
  Organisationen,
  die
  sich
  erhoben 
  und
  ihre
  Stimme
  erhoben
  haben.
  Wir
  wissen
  von
  Ihren
  Demonstrationen,
  Protesten,
  Kontakten
  mit
  gewählten
  Amtsträgern
  und 
  anderen Bemhungen um Frsprache und Solidarität und fühlen uns dadurch gestärkt.
  Wir alle stehen heute vor einem versperrten Weg und einer Zukunft, die nur Leid verspricht. Unser Wort an alle unsere 
  christlichen Brder und Schwestern ist ein Wort der Hoffnung, der Geduld, der Standhaftigkeit und des neuen Handelns fr eine 
  bessere Zukunft. Unser Wort ist, dass wir als Christen eine Botschaft verknden und dies trotz der Dornen, des Blutes und der 
  täglichen Schwierigkeiten auch weiterhin tun werden. Wir setzen unsere Hoffnung in Gott, der uns zu seiner Zeit Erleichterung 
  gewähren wird. Gleichzeitig handeln wir weiterhin im Einklang mit Gott und Gottes Willen, bauen auf, leisten Widerstand gegen 
  das Böse und bringen den Tag der Gerechtigkeit und des Friedens näher. Kairos-Palästina-Dokument, § 5.1
  Bei Ostern geht es nicht nur um den Sieg Christi ber den Tod. Es geht um den Triumph der Wahrheit ber die Unterdrückung, der 
  Gerechtigkeit ber die Ungerechtigkeit. Lasst uns dafr sorgen, dass dieses Ostern nicht ein Tag der Trauer, sondern der 
  Mobilisierung ist. Möge es der Moment sein, in dem palästinensische Christen und Muslime gemeinsam mit unseren Verbndeten 
  weltweit erklären, dass wir nicht zulassen werden, dass uns unsere Geschichte, unser Glaube und unser Land gestohlen werden.
  Lasst uns an diesem Ostern dafür sorgen, dass es nicht das letzte
  Ostern mit einer lebendigen palästinensischen christlichen Präsenz sein wird.
  Christus ist auferstanden! Palästina wird auferstehen!
  Gesamter Text in PDF