Freunde von Sabeel Deutschland e.V.
D e r N a m e I s r ae l k a nn v e r s c hi e d e n e s b e z e i c hn e n . I s r ae l i s t d a s g e s a m t e v on G o tt erwählte Volk der Juden. Es trägt den, seinem Stammvater Jakob, von Gott verliehenen E hr e nn a m e n ( 1 . M o s e 32 , 29 ) . D ur c h di e R e i c h s t e ilung ( n a c h K önig S a lomo ) i s t I s r ae l die Bezeichnung für das Nordreich mit der Hauptstadt Samaria im Unterschied zu J ud a m i t d e r H a up t s t a d t J e ru s a l e m . D ur c hg e h e nd i s t I s r ae l a l s d a s V ol k G o tt e s in der Bibel eine geistliche Größe, die oft den politischen Autoritäten (Könige, Regierungen, Staat) kritisch entgegengesetzt wird. Von diesem theologischen Begriff ist deshalb zu unterscheiden der Gebrauch des Namens für den heutigen Staat Israel seit 1949 (vgl. die Karten). Ein Staat Israel (Nordreich) existierte historisch nur knapp 200 Jahre (ca. 930 – 720 v.Chr.). Zuvor gab es 100 Jahre eine davidische Dynastie , und danach wurde das Gebiet in das Nordreich Israel und das Südreich Juda geteilt, das dann ab 433 Judäa hieß. Die Staatlichkeit Israels und Judas war eine vorübergehende Episode. Das Nordreich Israel wurde 722 v. Chr. von den Assyrern erobert, das Südreich Juda 587/6 v. Chr. von den Babyloniern. Die Besiedlung dieser Region verlief über 3000 Jahre. Jede Besiedlungswelle aus den Wüstengebieten brachte im Bergland des Nahen Ostens bzw. in zwei getrennten Siedlungsräumen im Norden und im Süden, abhängig von den topographischen Gegebenheiten zwei verschiedene Gesellschaften hervor. Die Grenzen der beiden Siedlungsräume entsprachen ungefähr denen der später im Alten Testament beschriebenen Königreiche im Norden (Israel) und im Süden (Juda). Nach den neuesten Forschungsergebnissen hat sich die jüdische Bevölkerung autochthon aus der kanaanitischen Bevölkerung entwickelt und zwar von Anfang an in diesen zwei Siedlungsschwerpunkten. Unter „Israel“ wird weitgehend die gesamte Bevölkerung in der Region Palästina verstanden, die sich durch den Niedergang der benachbarten Großmächte als Kleinstaaten Israel und Juda etablieren konnten. Ulrich Hübner zeigt, dass die Ethnien, die gerne von deuteronomistischen Texten in einem Atemzug als „Urbewohner“ Kanaans genannt werden, nie ethnisch getrennt von Israel existierten: die Kanaanäer, die Hethiter, die Horiter, die Amoriter, die Rephaiten. Teilweise benutzen die biblischen Autoren Ethnonyme des 1. Jt., um mit ihnen Verhältnisse des 2. Jt. darzustellen. Die Region war als Scheitelpunkt der Weltreiche bis in das 20. Jh. immer unter deren Einfluss und / oder von Ihnen besetzt. Von Ägypten: Mittleres Reich (ca. 2140 – ca. 1780), Hyksosherrschaft (- ca. 1550), Neues Reich (- ca. 1070 v.Chr.) Ca, 1004 - 930 herrrschte in der Region die Davidische Dynastie, danach wurde das Gebiet in das Nordreich Israel und das Südreich JUda geteilt, das dann ab 433 Judäa hieß. Die Staatlichkeit Israels und Judaa war eine vorübergehende Episode, Das Nordreich Israel wurde 722 v. Chr. von den Assyrern erobert. Die Assyrer beherrschten 722 v. Chr. Palästina und blieben mehr als zweihundert Jahre. An ihre Stelle traten 587 v. Chr. die Babylonier. Sie wurden von den Persern 538 v. Chr. vertrieben. Aber auch die hielten sich nicht lange, weil Alexander der Große sie zum Verlassen des Landes zwang. Die Römer zerstörten 70 n.Chr. den herodianischen Tempel, als sich die jüdischen Bewohner Judäas erhoben, weil der römische Statthalter einen Teil des Jerusalemer Tempelschatzes einforderte. Eine totale Vertreibung, wie behauptet wird, hat es wohl nicht gegeben, denn von 132 bis 135 n. Chr. fand noch der jüdische Aufstand gegen das Römische Reich unter Führung von Simon bar Kochba statt. Eine jüdische Bevölkerung gab es auch weiterhin im Land. Manche Juden sind auch Christen geworden und später manche auch Muslime. Eine Verbreitung des Judentums gab es jedoch schon vor der Zeit Jesu im gesamten Mittelmeerraum, selbst in Nordafrika. Im Perserreich wissen wir von relativ großen, geschlossenen jüdischen Siedlungsgebieten. Dort ist der „Babylonische Talmud“ entstanden. In dem von den Chasaren im 7. Jahrhundert nach Chr. gegründeten unabhängigen Khaganat im nördlichen Kaukasus an der Küste des Kaspischen Meeres wurde ab dem 8. bis ins frühe 9. Jahrhundert die jüdische zur wichtigsten Religion im Reich. Zweitausend Jahre n. Chr. können wir die Liste der Imperien fortsetzen, welche die Region Palästina besetzt haben (s. oben). Nicht zuletzt hat die letzte Besetzung Palästinas durch die Briten (1920 – 1948) und deren Balfour Erklärung (1917) die Voraussetzung für eine „Heimstatt“ der Juden in Palästina geschaffen, die u.a. zur Vertreibung von 750 000 Palästinensern (Nakba) und zur Besetzung von Gaza und dem Westjordanland geführt hat Einen besonderen Status als „Ständige Einwohner“ besitzen die mehr als 278000 Palästinenser im von Israel besetzten und völkerrechtswidrig annektierten Ostjerusalem. Der Residenzstatus kann widerrufen werden. Von 1967 bis heute hat Israel dadurch über 14.500 Palästinenser aus Ostjerusalem ausgebürgert, obwohl Ostjerusalem völkerrechtlich nicht zu Israel gehört. Die EU hat diese Ausbürgerungen mehrfach verurteilt. Das im Juli 2018 vom israelischen Parlament, der Knesset, verabschiedete Nationalitätengesetz in Israel mit Verfassungsrang stellt die jüdischen Bewohner Israel vor alle anderen Einwohner Israels. Ein vom palästinensisch-arabischen Bündnis eingebrachten Gesetzentwurf zur Gleichstellung von arabischen und jüdischen Staatsbürgern hatte die Knesset zuvor abgelehnt.
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