Palästina
Palästina war ursprünglich der Name einer Provinz des Römischen Reichs und leitet sich von der
Volksgruppe der Philister her, die schon im Alten Testament als Bewohner der Region beschrieben werden. Sie
wurde in den Jahren 193 und 194 in einem Teil der damaligen Provinz Syria Palästina eingerichtet. Der Name der
Provinz wurde zur Bezeichnung der ganzen Region.
Um 395 wurde Palästina in drei Teile geteilt.
In den Jahren 614 bis 628 waren alle Teile Palästinas von den Sasaniden besetzt. Nach dem Sieg des
Byzantinischen Reiches bis zum Eindringen der Araber ist das Schicksal der Region unklar.
Über Jahrhunderte lebten Juden, Christen und Muslime bis zum Ende des Osmanischen Reiches in
Palästina zusammen. Mit dem Aufkommen des Zionismus kamen vermehrt jüdische Siedler nach Palästina.
Am 29.11.1947 wurde mit der UN-Resolution 181 die Teilung des britischen Mandatsgebiets Palästina in Israel und Palästina
beschlossen (vgl. die Landkarten). Seit dem
Sechs-Tage-Krieg 1967 hält Israel das gesamte Gebiet Palästinas militärisch besetzt.
Diese
militärische Kontrolle, Besetzung oder Besiedelung der palästinensischen Gebiete steht Israel laut UNO-Sicherheitsrat-Resolution
und gemäß Völkerrecht nicht zu. Umgekehrt:
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Existenz des Staates Israel in den Grenzen von 1947 (bzw. vor 1967) seitens der Palästinenser nicht in Frage gestellt (Oslo-
Abkommen 1993
Seit 71 Jahren erleben die Palästinenser eine Politik der Vertreibung und Ausgrenzung sowie Kriegen. Die
Besetzung durch das israelische Militär, der Bau von Siedlungen und Siedlerstraßen, von Mauern und
Grenzzäunen verhindert zunehmend einen lebensfähigen palästinensischen Staat.
Seit numehr 52 Jahren ist die Westbank von Israel bestzt und Gaza von Israel isoliert.
In der besetzten Westbank ist nicht nur die Zahl der jüdischen Siedler auf über 600.000 gestiegen, sondern es wurde auch ein
weitverzweigtes Straßennetz errichtet, das von den dort lebenden Palästinensern nicht benutzt werden darf. Außerdem sind 70 %
der Zone C als Flächen, die für die Errichtung jüdischer Siedlungen zur Verfügung stehen, ausgewiesen. Damit verstößt Israel
gegen das Völkerrecht: Art. 49 der Vierten Genfer Konvention, die Israel 1951 ratifiziert hat, verbietet einer Besatzungsmacht, ihre
eigene Bevölkerung auf besetztem Gebiet anzusiedeln.
Auch in den verbleibenden 30% der Zone C sind die Nutzungsmöglichkeiten für Palästinenser stark eingeschränkt. In diesen
landwirtschaftlich geprägten Gebieten leben rund 150.000 Palästinenser, von denen 60.000 nicht an die Wasserversorgung
angeschlossen sind; Brunnenbohrungen werden grundsätzlich nicht genehmigt. Verbindungswege werden durch Straßensperren
und Checkpoints behindert und massiv verzögert. Lediglich auf knapp 1% ist es den Palästinensern erlaubt, Wohnhäuser zu
errichten. Da jedoch die Bevölkerung wächst, wird palästinensischer Wohnraum zwangsläufig ohne Genehmigung errichtet; 500-
600 dieser Wohneinheiten pro Jahr werden von israelischen Bulldozern zerstört.
Zum israelischen Besatzungsregime gehören außerdem Genehmigungssystem und Kontrollstellen, die die wirtschaftliche, soziale
und politische Entwicklung Palästinas erschweren. Insgesamt sind es:
34 befestigte Kontrollstellen – 3 Haupt-Abfertigungsstellen, 9 wirtschaftliche Abfertigungsstellen und 22 Abfertigungsstellen
für Kfz und Arbeiter die alle palästinensischen Bewegungen kontrollieren.
44 Tunnel verbinden 22 kleine eingeschlossene palästinensische Wohngebiete und 3 große.
634 Kontrollstelle oder andere militärische Sperren einschließlich Schützengräben, Straßensperren, Metall-Tore halten die
Palästinenser unter der Kontrolle der Besatzung.
2009 haben palästinensische Christen das Kairos-Palästina-Dokument - „Die Stunde der Wahrheit – ein Wort des
Glaubens, der Liebe und der Hoffnung aus der Mitte des Leidens der Palästinenserinnen und Palästinenser“
verfasst. In diesem ökumenischen Dokument erklären sie, dass die militärische Besatzung des Landes eine Sünde
gegen Gott und die Menschheit ist und jede Theologie, die die Besetzung legitimiert, weit entfernt ist von
christlicher Lehre. Wahre christliche Theologie sei eine Theologie von Liebe und Solidarität mit den
Unterdrückten, ein Ruf zur Gerechtigkeit und Gleichheit unter den Menschen.
So wie Israel anerkannt ist, muss auch Palästina als Staat anerkannt werden, damit es in einem lebensfähigen
Territorium und sicheren Grenzen existieren kann. Da allerdings durch israelische Besatzung die Voraussetzungen
für einen lebensfähigen palästinensischen Staat so gut wie nicht mehr gegeben sind, bleibt möglicherweise nur
die Option für einen gemeinsamen demokratischen Staat Israel/Palästina übrig, der die Menschen re chte und
Sicherheit für alle garantiert. Es muss alles getan werden, um die Abwanderung auch von Christen zu stoppen.
Was wäre das Land der ersten Christenheit ohne die einheimischen palästinensischen Christen!