Kirchen
Christen in Israel und Palästina
Unter Christen im “Heiligen Land “ versteht man in der
Hauptsache einheimische Christen, die in Israel
beziehungsweise den Palästinensischen Autonomiegebieten
leben. Sie stellen eine Minderheit innerhalb der jüdisch und
muslimisch dominierten Bevölkerung dieser Region dar und
gehören der Sprache nach in der Regel zu den Arabern,
auch wenn sie einen israelischen Pass besitzen.
Jerusalem ist die Geburtsstätte des Christentums. Seit fast
2000 Jahren gibt es Christen im “Heiligen Land”.
Städte wie Bethlehem, Nazareth oder das Christliche Viertel
und das Armenische Viertel der Jerusalemer Altstadt waren
bis in die jüngere Vergangenheit mehrheitlich von Christen
bewohnt oder geprägt. Die zunehmend heftiger
ausgetragenen Konflikte zwischen Israelis und
Palästinensern führten seit den 1990er Jahren jedoch zu
verstärkter Abwanderung ins Ausland.
Nach amtlichen Angaben zählte Israel (einschließlich
Jerusalem) 2006 148.000 Christen, davon 120.000 mit
arabischer Muttersprache, 2,1 % der Bevölkerung Israels.
Für Jerusalem werden genannt: 732.000 Einwohner,
darunter 469.000 Juden (64 %), 239.000 Muslime (32 %)
und 14.700 Christen (2 %).
Gesamtanteil an der palästinensischen Bevölkerung:
2009 1,7 %
Aufgrund der Bedeutung der Region für den Ursprung des
Christentums sind fast alle christlichen Kirchen und
Konfessionen im Heiligen Land vertreten. Unter den Begriff
„Christen im Heiligen Land“ fallen daher auch alle Christen
aus dem Ausland, die sich aus religiösen Gründen dort
niedergelassen haben. Viele der bedeutendsten
Ursprungsorte des Christentums liegen in den
Palästinensischen Gebieten. Im heutigen Nablus, früher
Sichem, im nördlichen Westjordanland erschien
Jesus von Nazareth wurde in Bethlehem geboren, die
Grabeskirche ist in der Altstadt des von Israel besetzten
Ostjerusalems gelegen.
Kirchen in Palästina
A. Die Byzantinische Orthodoxe Kirche
1. Griechisch Orthodox Church - Patriarch Theophilos III
B. Die Nicht-Chalcedonensische Kirche
(Orientalisch Orthodox)
2. Armenische Kirche - Patriarch Torkom Manooghian
3. Syrische Kirche - Erzbischof Swerios Malki Murad
4. Koptische Kirche - Erzbischof Anba Abraham
5. Äthiopische Kirche - Erzbischof Abouna Mathias
C. Die Katholische Kirche
6. Römisch (Latin) Katholische Kirche - Patriarch Fuad Twal
7. (Syriac) Maronitische Katholische Kirche - Erzbischof Paul
Sayyah
8. Griechisch Katholische (Melkite) Kirche - Erzbischof Youssef
Jules Zreyi
9. Armenisch Katholische Kirche - Fr. Rafael Minassian
10. Syrisch Katholische Kirche - Bischof Pierre Malki
11. Hüter des Heiligen Landes (Franziskaner) - Fr. Pierbattista
Pizzaballa, ofm
D. Die Evangelische Kirche
12. Evang. Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen
Land – Bischof Munib Younan
13. Anglikanische Kirche von Jerusalem und im Nahen Osten –
Bischof Suheil Dawani
Ökumene
Die Kirchen arbeiten zusammen im Middle East
Council (Mittelöslicher Kirchenrat
Der MECC wurde 1974 als Gemeinschaft von Kirchen im
Mittleren Osten mit dem Ziel gegründet , die Einheit und
Zusammenarbeit der christlichen Kirchen in der
mehrheitlich islamisch geprägten Region zu fördern.
Insgesamt 29 Mitgliedskirchen sind im MECC in vier
Konvessionsgamilien zusammengeschlossen.
http://mecc.org/
Das ökumenische Palästina- Israel Forum (PIEF.)
Das ökumenische "Palästina-Israel Forum" (PIEF), gegründet im Jahr 2007, ist ein Instrument um das Eintreten der
Kirchen für Frieden "zu katalysieren und zu koordinieren und zielt darauf ab die illegale Besatzung, entsprechend
UN Resolutionen zu beenden und zu ihre Verpflichtung für Frieden und Gerechtigkeit zu verdeutlichen, die allen
Völkern der Region dienen soll."
Der Umfang des PIEFs ist weltweit, weil die Krise im Nahen Osten nur global zu lösen sind.
http://pief.oikoumene.org/en https://pief.oikoumene.org/en/jic
Der Vatikan hat 2015 Palästina als Staat anerkannt
Seit Jahresanfang 2016 ist der Grundlagenvertrag zwischen dem
Vatikan und Palästina in Kraft. Praktisch bedeutsam ist das nur für
die in Palästina lebenden Katholiken. Und deren Gemeinschaft
wird immer kleiner.Mit Jahresbeginn ist der Grundlagenvertrag
zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Staat Palästina in Kraft
getreten. Wie der Vatikan am Samstag mitteilte, bestätigten beide
Seiten schriftlich, dass das im Juni unterzeichnete Abkommen mit
den jeweiligen Rechtsbestimmungen vereinbart sei. Der 32 Artikel
umfassende Vertrag kam nach sechsjährigen Verhandlungen
zustande und regelt das Verhältnis zwischen der katholischen
Kirche und den staatlichen Behörden in den
Palästinensergebieten. Zugleich soll er nach vatikanischen
Angaben eine friedliche Verhandlungslösung im palästinensisch-
israelischen Konflikt fördern. Der Heilige Stuhl erkennt damit
erstmals in einem offiziellen Dokument den Staat Palästina an.
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